Geschichte

postkarte2Der Name „Schwarzschniederhof„ Es ist eine Eigenart im Kirchspiel Oppenau, dass fast jeder Einwohner einen Spitznamen hat. Der Spitzname ist Übername, Hofname, Familienbezeichnung, die zum eigentlichen Namen hinzugefügt wird oder auch an seine Stelle treten kann im alltäglichen Sprachgebrauch. Der Spitzname bedeutet aber keine Abwertung des Namensträgers.
Diese Eigenart ist begründet in dem Umstand, dass die Familiennamen der einheimischen Geschlechter oft und immer wieder vorkommen, z. B. die Huber, Braun, Doll, Müller usw. Dies hat seinen Grund in der geographischen Lage des Kirchspiels: Es ist rings umgeben von hohen Bergen und in früheren Zeiten, als es noch keine Motorräder und Autos gab, war es sehr beschwerlich für einen auswärtigen Liebhaber, zu einem Mädchen ins Renchtal zu kommen. Deshalb kam es selten zu neuen Geschlechternamen.

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Dazu kommt noch, dass die Gegend nur wenige Vornamen kennt: Man wählte nur Namen, die in der Sippe schon vorkamen. So hießen die Buben eben Ludwig, Josef, Franz, Anton oder Karl; die Mädchen hießen Anna, Maria, Theresia oder Franziska.
Als Ergebnis hiervon gab es viele „Ludwig Huber„ oder „Anna Maria Braun„, so dass man zur Unterscheidbarkeit gezwungen war, die oben erwähnten Beinamen zu vergeben. Diese Beinamen wurden auch auf den Hof oder die Wohnstätte übertragen und vererbten sich von Generation zu Generation. Wenn ein neuer Besitzer den Hof übernahm, ist auch der Hofname auf ihn übergegangen.
Das Grundstück „Schwarzschniederhof„ gehörte ursprünglich zum Zieglerhof, einem der drei Farnhöfe. Es wurde 1841 vom Zieglerhof abgetrennt. Der Käufer war ein Josef Doll aus Griesbach. Nach einer alten Überlieferung wurde er schon in seiner Heimat „Der Schwarzschnieder„ genannt, denn er war von Beruf Schneider und hatte einen großen schwarzen Bart. Er wurde auch in seiner neuen Heimat Schwarzschnieder genannt und dieser Name ist dann auf seinen Sohn Matthias und auf alle Nachkommen übergegangen. Die Bezeichnung Schwarzschnieder ist mit dem Haus so eng verbunden, dass sie wohl für die Zukunft erhalten bleiben wird. Unser Freizeithaus jedenfalls wird weiter „Schwarzschniederhof„ heißen.